Vor wenigen Tagen wurden die Richtlinien Blutdruckbehandlung Gott sei Dank verändert. Die letzten 20 oder 30 Jahre besagten die Richtlinien, dass der Blutdruck auf 120 zu 80 gesenkt werden soll, das war zweifellos falsch und jetzt ist es geändert worden.
Die alte Regelung hatte viele Vorteile: die Ärzte hatten Dauerpatienten, die Pharmaindustrie konnte gut verdienen.
Aber sie hat auch Nachteile: viele Menschen versuchten den Blutdruck in einer Weise zu senken, die Schaden angerichtet hat und sehr unangenehm war. Manche Menschen brauchen einfach einen etwas höheren Ruheblutdruck
Das ist sowieso ein wichtiger Gedanke, es geht nicht um den Blutdruck sondern um den Ruheblutdruck: sehr viele Menschen wurden immer schon fälschlicherweise behandelt, da sie jedes Mal, wenn sie beim Arzt sind einen hohen Blutdruck hatten. Sie haben sich bewusst oder unbewusst innerlich angespannt.
Und wenn man angespannt ist, soll der Blutdruck ja durchaus hoch sein. Wenn der Säbelzahntiger hinter dir her ist, brauchst du einen hohen Blutdruck um eine gute Chance zu haben, nicht gefressen zu werden.
Wegen der vielen Medikamentenbehandlung wird leider oft vergessen, dass man den Blutdruck auch ohne Medikamente gut senken kann. Wenn die menschlichen Grundbedürfnisse: genug Bewegung, genug guter Schlaf, gutes Essen genug Sozialkontakte gestillt sind, ist der Blutdruck bei den meisten Menschen in Ordnung.
Das geht manchmal schnell: bei Psychotherapiepatienten habe ich oft festgestellt, dass nach wenigen Sitzungen der Blutdruck schon deutlich besser war als vorher. Auch die erhöhte Herzfrequenz hat sich oft in kurzer Zeit deutlich gebessert.
Die neuen Richtlinien sagen, dass der Blutdruck nicht mehr bei jedem auf 120/80 eingestellt werden soll, sondern dass das Alter und der sonstige Zustand mit berücksichtigt werden soll. Das hatte ich übrigens in meinem Studium auch so gelernt