Meine Mutter sagte immer mundus vult decipi also die Welt will betrogen werden. Das ist auch eine Form von Dummheit. In der Winterreise heißt es nur Täuschung ist für mich gewinnen. Was macht die Dummheit zu attraktiv? Was bringt uns dazu Dinge zu glauben, von denen wir wissen dass sie nicht stimmen. Oder Dinge zu glauben, von denen wir vermuten dass sie unwahrscheinlich sind. Es ist ja ein Verzicht auf unsere Vernunft. Keine Zeit die Aufklärung so ähnlich definiert: dass er rauskommen aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Was sind die Gründe? Ich denke ein wichtiger Grund ist der Gruppendruck. Religiöse Vorstellungen sind ja oft auch ziemlich gegen die Vernunft. Aber die religiösen Gruppen machen Eindruck. Heutzutage zu glauben, dass alle Tiere genauso geschaffen worden sind, wie sie heute sind, setz ja schon einen ziemlichen Verzicht auf eigene Vernunft voraus. Und doch gibt es Gruppen in denen das so geglaubt wird. Und es gibt viele Gruppen, die in ähnlicher Weise unwahrscheinliche Dinge glauben. Ist es noch etwas anderes als der Gruppendruck? Manchmal ist es unbequem bestimmte Wahrheiten zur Kenntnis zu nehmen. Wer will schon die eigenen Fehler einsehen. Wer will die eigenen Unzulänglichkeiten zur Kenntnis nehmen? Der kann sich wieder Beschränktheit des eigenen Denkens abfinden? Der kann sich damit abfinden, das waren die anderen da vom Schicksal bevorzugt sind. Manchmal geht es relativ einfach: einen Einstein anzuerkennen ist nicht so schwierig, er ist ja auch schon tot und weit weg. Schwieriger ist es mit der eigenen Umgebung.